Bogenschießen

Mit Sicherheit ein Treffer.

Die Verbindung mit Hockey und Tennis erscheint auf den ersten Blick etwas seltsam. Zunächst wird ja der Begriff Schießen allgemein mit Schützenverein und Schützenwesen in Verbindung gebracht. Oftmals stimmt das auch überein, Bogenschützen sind meistens in Schützenvereinen zu finden. Da der Bogen jedoch seit Hunderten von Jahren nicht mehr als Waffe benutzt wird, sondern weltweit als Sportgerät gilt, steht der Ausübung dieser Sportart in einem Sportverein nichts entgegen. Voraussetzung ist lediglich das Vorhandensein eines Geländes, auf dem das regelgerecht und unter Einhaltung der bestehenden Sicherheitsvorschriften geschehen kann. Im HC Horn ist das der Fall. Das ursprünglich nur für Hockeyplätze genutzte Areal des Vereins bietet hinsichtlich Breite und Tiefe alle Voraussetzungen und ist für Bogenschießen hervorragend geeignet.

Somit treffen sich hier seit nunmehr über 40 Jahren im Sommer die Bogenschützen regelmäßig zweimal pro Woche in den Abendstunden zu gemeinsamem Leistungstraining, zu individuellem lockerem Schießen, oder auch nur zum Klönschnack auf der Terrasse des Vereinsheims.

Was ist nun das Faszinierende an dieser Tätigkeit? Zunächst ist es wohl nur der Gedanke, sich mit den archaischen Geräten Pfeil und Bogen beschäftigen zu können und die damit verbundene, unbewußt vielleicht immer noch vorhandene Erinnerung an die Urzeit. Sagen und Mythen über Bogenschützen gibt es reichlich. Sie reichen zurück bis zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte. Assyrer, Hethiter, Odysseus, Robin Hood – alles bekannte Begriffe. Ihre sagenhaften Taten werden von heutigen Bogenschützen weit übertroffen – auf sportlicher Basis allerdings und mit modernen Geräten, welche mit den Ursprüngen nur die Form gemeinsam haben.

Mit fortschreitendem Können und zunehmender Treffsicherheit tritt dann wohl die Erzielung möglichst hoher Ergebnisse mehr in den Vordergrund. Philosophische oder gar religiöse Betrachtungen, die oft mit Bogenschießen in Verbindung gebracht werden, helfen dabei wenig. Eins allerdings ist unbestritten, die absolute Konzentration bei Schießübungen in der wundervollen Umgebung des Vereins kann sehr wohl Ruhe und Entspannung mit sich bringen und die Probleme des Alltags ein wenig in den Hintergrund schieben.

Im Vergleich mit Hockey und Tennis ist die Abteilung Bogen zahlenmäßig als klein anzusehen. Sie zählt z.Zt. Mitglieder jeden Alters von 15 bis über 80 Jahren. Von diesen ist etwa die Hälfte tatsächlich aktiv, d.h. trainiert regelmäßig und/oder nimmt an Meisterschaften und Turnieren teil. Zwecks Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäten ist eine Verstärkung ständig erwünscht. Neue Mitglieder sind deshalb immer willkommen. Ausgebildete Bogenschützen können jederzeit eintreten, eine Ausbildung von Anfängern ist z. Zt. allerdings leider nur während der Sommerzeit nach vorheriger Anmeldung (siehe „Ansprechpartner“) möglich und auch nur ab einem Mindestalter von 12 Jahren.

Der Jahresbeitrag beträgt EUR 100,- für Erwachsene, bzw. EUR 70,- für Jugendliche, Auszubildende und Studenten.

Zunächst mal bietet der Verein in erster Linie die Möglichkeit zum Erlernen bzw. zur Ausübung der Sportart. Wer den Sport dann lediglich um seiner selbst betreiben will, kann das selbstverständlich auch tun. Es ist nicht so, dass jeder an Wettkämpfen teilnehmen oder Leistung zeigen muss, abgesehen davon, dass dieses Ziel speziell bei Bogenschießen kurzfristig sowieso nicht zu erreichen ist.

Darüber hinaus hat aber ein Sportverein einen legitimen Anspruch auf Darstellung nach außen, und der lässt sich nunmal nur über den leistungsmäßigen Vergleich, also Wettkampf, verwirklichen.

Neben einer gesunden breitensportlichen Basis ist es somit ebenso wichtig, über einen Stamm von Aktiven zu verfügen, die den Sport in Richtung Leistung betreiben wollen. Je größer die Zahl der Leistungsträger und je höher die erreichte Ebene dabei ist, desto besser. Durch seine Bogenschützen ist der HC Horn im Laufe der Jahre jedenfalls nicht nur regional, sondern auch national ein Begriff geworden und das sollte schon so bleiben.

Im Jahr 2017 ist eine allgemeine Broschüre zur Abteilung Bogen des HC-Horn entstanden.
Hier sind Geschichten und nützliche Informationen zur Bogenabteilung und  des HC-Horn, sowie auch nützliche Tips zum Thema Bogen zu finden.

Gedacht war dies, um neuen Mitgliedern und Interessenten einen Einblick zu geben.

Link zum PDF:

Broschüre HC Horn Bogenschützen gibt es hier

Noch unter dem Eindruck der Olympischen Spiele von 1972 in München, bei denen Bogenschießen erstmals wieder als olympische Sportart eingeführt worden war, und im Hinblick auf die innerhalb des Vereins vorhandenen Platzverhältnisse wurde 1975 die Abteilung gegründet. Seitdem wird die Sportart im HC Horn erfolgreich betrieben. 1982 wurde erstmals eine Landesverbandsmeisterschaft gewonnen. Danach qualifizierte sich fast jedes Jahr bei den Meisterschaftsrunden sowohl im Freien als auch in der Halle mindestens ein Bogenschütze des HC Horn bis hin zu Deutschen Meisterschaften, oft waren es mehrere.

Mehrfach wurden auch hier Spitzenplätze (2.,3. usw.) erzielt, 2001 zuletzt der Titel eines Deutschen Vizemeisters. Bezirks- und Landesmeistertitel waren bis in die jüngste Vergangenheit fast obligatorisch. Lange Jahre war auch die Mitgliedschaft in den Leistungskadern des Bundes- bzw. des Landesverbands für eine beachtliche Anzahl von Bogenschützen des HC Horn selbstverständlich.

Für den letzten heute noch verbliebenen Gründer der Abteilung gipfelte der sportliche Werdegang sogar in olympischen Ehren. Er war nicht nur im Nichtbehindertenbereich bis hin zur nationalen Spitze erfolgreich, sondern mehr noch als Behindertensportler.

Von 1983 bis 1997 war er Mitglied der Nationalmannschaft Bogen des Deutschen Behinderten Sportbundes und errang sowohl auf nationaler wie internationaler Ebene Titel und Medaillen. Er war mehrfach Deutscher Meister und Europameister, belegte bei mehreren Weltmeisterschaften Spitzenplätze und war erfolgreicher Teilnehmer der Paralympics 1984 in den USA (Bronzemedaille Mannschaft), 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona. Er ist Träger der Silbermedaille im Behindertensport, der höchsten nationalen Sportauszeichnung adäquat zum Silbernen Lorbeerblatt. Außerdem wurde er mehrfach mit der Ehrenmedaille der Stadt Bremen ausgezeichet.

Leider stehen viele der langjährigen Leistungsträger früherer Jahre aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung, somit stellte sich die gewohnt breite Basis der Erfolge nicht mehr so üppig dar. So allmählich zeichnet sich hier allerdings wieder eine Änderung ab, hin zum Leistungssport. Die Arbeit der letzten Jahre trägt langsam Früchte, es geht offenbar wieder aufwärts. Es gibt wieder einige Bogensportler, welche die Tradition fortsetzen und an die früheren Erfolge anknüpfen können.

Termine

Bogenschießen-News

Neuigkeiten und Rückblicke.